Dienstag, 28. Januar 2014

Ein mongolischer Ritt ohne Sattel & Zaumzeug



 Beständig
wie mongolische Pferde
warm
wie eine ebensolche Jurte
satt wie
eine tiefe Traurigkeit
die vom Steppenwind
davon getragen wird
der auch Bestand hat
obwohl er das Flüchtigste überhaupt ist
ohne jemals 
auf der Flucht gewesen zu sein




Fast möchte man sich 
die aufgehende Sonne
auch so braun vorstellen
wie brache Seen in der Steppe
auf den Himmel geworfen
wie ein Klecks
aus praller Erde
die den Geruch des Ursprungs ausströmt

- aber sie wird wahrscheinlich doch
die Farbe reifer Orangen ausstrahlen
die Sonne
wenn sie über einen rostigen Horizont
heraufdämmert
oder sich in ihn einmudet




 Hin & wieder wird auch
wenn es einschattet
irgendwo am Himmel
eine kohlefarbene Wolke
einen Goldsaum tragen
ein Spinnennetz aufleuchten
in dem sich schon längst
alle Tränen der Traurigkeit
zu Gold verwandelt haben
oder zu Perlen....






.....ein wärmendes Feuer 
wird wohl auch irgendwo brennen
& seinen torfigen Rauch
in die Nacht schicken
ich schmecke schon
die Butter im heißen Tee
& lausche den archaischen Klängen nach
die draußen über die Hügel ziehen

nicht zu vergessen
das Gebet
das ich in mir trage
Dank
für die Morgenröte im Herzen,
die sich immer wieder kraftvoll einstellt,
auch
wenn alle anderen schon schlafen
im Schatten der Tage



Mehr Geschichten
über die aufgehende Sonne
Orangen & Bitterschokolade
gibt es hier

....und wer sich danach sehnt
an einem nebeligen Wintermorgen
entlang eines vereisten Flusses zu wandern
dem sei das hier empfohlen